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20.11.2021autorenew
Den Garten richtig Mulchen - Tipps und Empfehlungen
Beim Mulchen gehen die Meinungen der Hobbygärtner weit auseinander. Während viele Gartenbesitzer auf das regelmäßige Mulchen ihres Gartens schwören, dulden andere keinesfalls solch eine "Unordnung" auf ihren Beeten. Doch nicht nur die Gemüsebeete, die Staudenrabatte oder das Blumenbeet lassen sich mulchen. Auch der Rasen dankt es in vielfacher Weise, wenn er regelmäßig eine schützende und nährende Mulchdecke bekommt. In diesem Artikel stellen wir Ihnen sinnvolle Maßnahmen für das Richtige mulchen des Gartens vor.
Was bedeutet Mulchen wirklich
Die offizielle Definition besagt, dass das Mulchen des Gartens nichts anderes ist, als ihn mit unverrottetem organischem Material abzudecken. Diese natürliche Decke fördert die Bodengesundheit. Denn darunter bleibt die Erde schön feucht und krümelig. Die hilfreichen Bodenlebewesen bleiben erstens lebendig und zweitens arbeiten sie aktiv. Dies kommt dem Hobby-Gärtner und seinen Pflanzen rund ums Gartenjahr zugute.Mulch schützt und fördert das Wachstum
Eine Mulchdecke schützt also das Bodenleben sowie die darauf wachsenden Pflanzen. Denn die Mulchschicht federt Starkregen ab und hält im Spätherbst den ersten Frost fern.Durch das Zersetzen des Mulchmaterials gelangen wichtige Nähr- und Mineralstoffe in die Erde. Diese werden von zahlreichen Mikroorganismen pflanzenverfügbar gemacht. Somit benötigt ein gemulchter Garten weit weniger Dünger als ein ungemulchter. Die schützende Decke auf den Beeten verhindert weitgehend, dass sich Unkräuter darunter ausbreiten. Denn den unerwünschten Pflanzen werden Licht und Sauerstoff entzogen. Nur einige hartnäckige Wurzelunkräuter finden ihren Weg ins Licht. Doch auch sie bekommen ein geschwächtes Wurzelsystem durch zu wenig Licht und Luft. Und lassen sich dann leichter und effektiver herausziehen oder hacken, wenn die Fläche regelmäßig mit dem Mulchmäher bearbeitet wird.
Für den Gartenbesitzer bedeutet das konkret: Weniger gießen, weniger Unkraut jäten, weniger Bodenlockerung durch Hacken oder Umgraben und weniger düngen. Kurz gesagt: Weniger Arbeit im Garten durch gemulchte Flächen.
Welche Mulchmaterialien gibt es
Rein theoretisch können die unterschiedlichsten Materialien als Mulch dienen: Gras- oder Rasenschnitt, Stroh, Holzhackschnitzel, Heu, Rindenmulch und Pappe. Das sind die klassischen Mulchmaterialien. Zur Abdeckung der Beete vor Witterungseinflüssen oder Schädlingen verwendet der Gartenbesitzer gerne auch Vliese oder Folien, die sich nicht zersetzen und somit nicht zu den organischen Mulchmaterialien zählen.Folgende Materialien werden am häufigsten eingesetzt:
- Rasenschnitt ergibt ein hervorragendes Mulchmaterial, sofern sich darin keine Herbizide befinden. Auch Wildkräuter sollte der Rasenschnitt nicht enthalten. Es ist ganz wichtig, dass vor allem nicht mit blühenden Pflanzen oder mit anhaftenden Wurzelresten gemulcht wird. Denn sonst würden sich diese Pflanzen erneut dort ansiedeln, wo man sie nicht haben möchte.
- Stroh und Rindenmulch oder Holzhackschnitzel zählen nicht zu den optimalen Mulchmaterialien. Denn Stroh eignet sich, wenn überhaupt, nur klein geschnitten für den Hobbygarten. Darunter fühlen sich im Garten oft die Mäuse sehr wohl, weil hie und da ein paar Getreidekörnchen darunter zu finden sind. Rindenmulch und Holzhackschnitzel enthalten Gerbsäuren, die nicht von allen Pflanzen gut vertragen werden.
- Pappe wird oft bei verunkrauteten Böden zur Abdeckung empfohlen. Jedoch enthält Pappe immer auch Bestandteile, die in einem Garten nichts zu suchen haben, wie beispielsweise einen Kleber, der bei der Herstellung der Pappe eingesetzt wird. So etwas sollten Sie von den Beeten des Hobbygärtners fern halten.
- Heu wirkt ähnlich wie leicht angetrockneter Rasenschnitt, meist erhält man es aber nicht so fein
zerkleinert wie den Rasenschnitt aus dem eigenen Garten. Ansonsten ist es ein gutes Mulchmaterial, sofern es nicht zahlreiche getrocknete Blüten enthält, die ihre Samen in den Gartenbeeten verteilen.
Dabei kommt es darauf an, wie dick mit Heu gemulcht wird. Da es sich um trockenes Gras handelt, darf es ruhig etwa 5 cm dick ausgebracht werden. Die Gefahr, dass darunter Wildblumen entstehen, ist dann relativ gering. - Laub kann im Herbst ein gutes Mulchmaterial abgeben. Das Laub Ihrer Obstbäume, welches Sie
im Herbst zusammenrechen, lässt sich als hervorragender Winterschutz unter all Ihren Stauden verteilen. Auch unter Bäumen und Hecken können Sie dieses naturgegebene Material super auslegen.
Kompliziert wird es jedoch, wenn es sich um das Laub von Nussbäumen wie Walnuss & Co. handelt. Dieses Laub enthält so viele schwer zersetzbare Inhaltsstoffe, dass Sie es nur sehr sparsam über den Kompost entsorgen sollten. Oder Sie gehen her und setzen einen reinen Laubkompost auf, der dann eines Tages eine saure Erde für Pflanzen wie Rhododendren, Hortensien, Azaleen oder Heidelbeergewächse ergibt.
Das herunter gefallene Laub Ihrer Obstbäume können Sie mit dem Mulchmäher problemlos aufnehmen und in der Grasfangbox sammeln. So zerkleinert zersetzt es sich leichter. Noch besser ist es, wenn Sie Ihren Rasen ein letztes Mal im Herbst mähen, das Gras 1 Tag antrocknen lassen und dann mit dem Laub der Bäume mischen. Diese Mischung können Sie als Baumscheibe ausbringen oder sie als schützende Decke unter frostempfindliche Stauden und Gehölze verteilen. - Natürliches Material, welches beispielsweise beim Vertikutieren Ihres Rasens im Frühjahr anfällt, können sie ebenfalls hervorragend unter Ihren Hecken, Bäumen und Zierstauden ausbringen. Dieses lockere Material aus dem Rasen ergibt eine luftige Schicht, die von den Bodenlebewesen in wenigen Wochen zersetzt wird. Zurück bleiben eine feuchte, krümelige Bodenstruktur sowie gesunde Pflanzen und eine unkrautfreie Fläche. Nach der Verrottung des Vertikutiermaterials sollten Sie die Erde dort wieder abdecken mit neuem Mulchmaterial, zum Beispiel von Ihrem Rasen.
Ein guter Rasen, ist ein gemulchter Rasen
Ein schöner Rasen ist immer auch ein optisches Highlight. Es tut einfach gut, auf eine makellos gepflegte Rasenfläche zu schauen, darauf mit nackten Füßen zu treten und den Duft des Grases einzuatmen. Das satte Grün wird von den Augen als sehr wohltuend empfunden. Und es ist gar nicht so schwierig, sich diese kleine Wellness-Oase zu schaffen.Der klassische Garten mit einem großen Rasen und einer Einfassung durch immergrüne Hecken benötigt ganz andere Mulchmaterialien als ein Garten mit Gemüsebeeten, Wiese, Hecken- und Baumbestand. Für den Garten mit Rasen kann es sich je nach dessen Größe und je nach Zeit des Hobbygärtners lohnen, einen Mulchmäher oder einen Mähroboter mit Mulchfunktion anzuschaffen. Ganz ohne Abgase und somit ausgesprochen umweltfreundlich funktioniert ein Akku-Mulchmäher. Ein bewährter Mulchmäher ist beispielhaft der folgende Akku-Rasenmäher von Einhell mit Grasfangkorb: [asin="B078H47GCC",type="standard"]
So mulchen und pflegen Sie Ihren Rasen richtig
Zunächst inspizieren Sie Ihren Rasen im Frühjahr auf kahle oder mit Moos befallene Stellen. Dort, wo sich Moos ansiedelt, bekommt der Rasen zu wenig Sauerstoff durch Bodenverdichtung oder aber der Boden ist zu sauer. Dann hilft es, den Rasen zu vertikutieren. Auf kleinen Flächen genügt ein stabiler Rechen, für größere Rasenstücke können Sie ein Vertikutiergerät ausleihen oder sich zulegen. Alle Moosrückstände und verfilztes Gras lassen sich damit entfernen. Gegebenenfalls ist eine stellenweise Neueinsaat nötig. Wenn die kahlen Stellen im Rasen sehr klein sind, brauchen Sie nichts weiter zu tun als einen Rasendünger auszubringen und den Rasen bei Trockenheit zu wässern. Das Material vom Vertikutieren können Sie als Mulch im Garten verwenden. Hierfür trocknen Sie das Vertikutiergut 1 Tag an der Luft. Sonst könnte es sein, dass die sich darin befindlichen Pflanzenreste erneut anwachsen. Zwei Geräte die Sie zum Vertikutieren einsetzen können, finden Sie im Folgenden: [asin="B0788C5RNP",type="standard"] [asin="B001RB2LCG",type="standard"]Voraussetzung für ein erfolgreiches Mulchen des Rasens ist das regelmäßige Mähen. Nach dem Vertikutieren im Frühjahr lassen Sie das Gras 1-2 cm höher wachsen, bevor Sie das erste Mal Ihren Mulchmäher einsetzen. Nach jedem Mähen bekommen Sie hervorragendes Mulchmaterial. Rasenschnitt enthält Stickstoff, Kalium, Magnesium sowie Kalzium und Eiweiß und weitere wertvolle Bestandteile. Durch das Mähen mit dem Mulchmäher bekommt die Grünfläche einen Teil der abgemähten Nährstoffe sofort wieder zurück. Das bedeutet für den Gartenbesitzer weniger Düngerzufuhr und weniger Arbeit durch das Abräumen des Mähguts. Denn darin blühen noch keine Wildkräuter bzw. entstehen diese gar nicht erst. Die optimale Schnitthöhe beträgt drei bis fünf Zentimeter. Mähen Sie nicht wenn das Gras feucht ist, es klebt sonst zusammen und verfilzt. Auch verrottet es dann nur schwer. Auf dem Rasen würde unter diesen Verklebungen das frische Gras absterben und Sie müssten es mühsam wieder neu einsäen.
Auch bei starker Sommerhitze ist Vorsicht geboten. Lassen Sie die Grashalme in Ihrem Rasen dann etwas höher stehen um Verbrennungen in der Grasfläche sowie die Austrocknung zu vermeiden.
Eine gute Möglichkeit zum sinnvollen Mulchen in Verbindung zum Rasenmähen besteht darin, den Grasschnitt mit einem Grasfangkorb aufzufangen und ihn im Gemüse- oder Blumenbeet auszubringen. Sie können auch abwechselnd einmal das Gras in der Fangbox sammeln und einmal durch den Mulchmäher zurückblasen lassen.
Nach Ihrem Urlaub hat der Rasen meist eine Höhe erreicht, die sich mit dem Mulchmäher nicht mehr gut bearbeiten lässt. Dann mähen Sie zunächst wie gewohnt und entsorgen das Gras. Denn oft befinden sich darin blühende Wildkräuter, die Sie sicher nicht im Gemüsebeet haben wollen. Anschließend kommt Ihr Mulchmäher wieder regelmäßig zum Einsatz, wenn das Gras eine Höhe von 3 bis 5 cm erreicht hat.
Der gute Geist im Garten - Ihr Mähroboter mit Mulchfunktion
Mittlerweile gibt es bereits sehr gute Mähroboter mit Mulchfunktion, die ihnen weitere Arbeit im Garten abnehmen und durch den regelmäßigen Einsatz den Rasen sehr gleichmäßig mulchen. Die Erfahrung zeigt, dass der Rasen dadurch sehr schön gleichmäßig und voll wird.Bei der Anschaffung eines Mähroboters sollten Sie dennoch überlegen, ob es sich für Sie lohnt. Zu beachten sind insbesondere die Vorbereitungen, die für den Einsatz eines Mähroboters nötig sind. Denn der Mähroboter sollte die vom Gartenbesitzer gesetzten Grenzen elektronisch erkennen, wozu ein Begrenzungsdraht im Boden verlegt werden muss, insofern ihr Garten nicht anderweitig eingegrenzt ist. Nur so läuft es im Garten rund - im wahrsten Sinne des Wortes. Der Mähroboter erledigt die Arbeit in aller Ruhe, während sich der Hobbygärtner ausruhen kann. Für vielbeschäftigte Leute kann sich das durchaus bezahlt machen. Eines der beliebtesten Modelle mit Mulchfunktion ist der Worx Landroid (2021er Modell): [asin="B0913J9BTB",type="standard"]
Kleine Gärten mit anfallendem Material mulchen
Wer nur ein kleines Gärtle ohne Rasen besitzt, mulcht gerne und preisgünstig mit dem übers Jahr anfallenden Blatt- und Schnittmaterial. Und wer viel Zeit für seinen Garten hat, kann aus dem Schnittgut von Bäumen und Sträuchern sein Mulchmaterial mit Hilfe eines Schredders selbst herstellen. Das hat den Vorteil dass Sie genau wissen, was drin ist in Ihrem Mulch und es nachhaltig ist. Sie ersparen sich außerdem das Wegfahren Ihrer Gartenabfälle und den Einkauf von Rindenmulch zum Abdecken der Erde unter Ihrer Hecke. Der Einhell Elektro-Messerhäcksler GC-KS 2540 zerkleinert Äste bis zu einem Durchmesser von 4 cm und ist für einen kleinen Garten völlig ausreichend. Sie finden ihn hier: [asin="B07QHBK7DB",type="standard"] Für Gärten ohne Stromanschluss gibt es selbstverständlich Schredder-Modelle, die mit Benzin betrieben werden oder Geräte, die mit einem Akku ausgestattet sind.Das Mulchen der Gemüsebeete
Gemüsebeete zählen zu den besonders sensiblen Flächen im Garten, denn hier wachsen schließlich die Nahrungsmittel, die wir essen. Deshalb gilt hier ganz besonders: Nur einwandfreie unbehandelte Materialien verwenden! Gras- und Rasenschnitt ist ok, sofern der Rasen nicht mit Herbiziden oder anderen chemischen Substanzen behandelt wurde. Außer Rasenschnitt eignet sich für das Mulchen der Gemüsebeete alles einwandfrei gesunde, organische Material, welches im Garten so anfällt. Dazu zählen frische Laubabfälle, halbverrotteter Kompost sowie Reste von Gründungungspflanzen. Bitte nicht zu dick mulchen dafür lieber öfter. Und bitte keinen feucht gewordenen Mulch aufbringen. Dieser verklebt zuerst und verfilzt anschließend. Danach bildet sich Schimmel und auch die Schnecken verstecken sich darunter sehr gerne. Perfektes Mulchen im Garten bedeutet für Sie weniger gießen, weniger düngen, kaum Umkraut, mehr Ertrag. Mulchen unterstützt die Arbeit der Regenwürmer sowie der Mikroorganismen und Co. Diese kostenlosen "Gartenhelfer" unterstützen die Bildung einer krümeligen Bodenstruktur. Dadurch können Ihre Gemüsepflanzen sehr gut wurzeln und wachsen.Ihre Gemüsebeete mulchen Sie, sobald die Pflanzen groß genug sind, damit diese zum Wachsen genug Licht und Luft bekommen. Dabei sollte die Mulchschicht nicht dicker als 3-5 cm sein. Lieber öfter erneuern. Dadurch kommt das Bodenleben voll in Schwung. Sie werden es sehen an gesunden, sattgrünen Pflanzen und an einer guten Gesamtentwicklung ihrer Gemüsepflanzen. Ähnlich verhält es sich im Obstgarten.
Mulchen von Staudenbeeten
Hier dürfen es auch Materialien wie Rindenmulch, Stroh oder Holzhackschnitzel sein. Holzige Materialien sind durch ihre Gerbsäure nicht für jedes Beet geeignet, denn sie enthalten Kohlenstoff und entziehen dem Boden bei ihrer Verrottung Stickstoff, der dann den Pflanzen fehlt. Ein Vorteil von Rindenmulch & Co. liegt darin, dass diese gerbsäurehaltigen Materialien das Unkraut wirkungsvoll fernhalten.Wenn Sie dennoch holzhaltige Materialien wie Stroh, Holzhackschnitzel oder Rindenmulch ausbringen wollen, dann bitte am besten unter Bäumen, Sträuchern und Hecken. Optimal ist es, wenn Sie vor dem Aufbringen des holzigen Materials die stickstoffhaltigen Hornspäne streuen würden. Damit gleichen Sie einen Teil des den Böden entzogenen Stickstoffes wieder aus.
[asin="B08MQC3YDM",type="standard"] [asin="B01IVQHJ76",type="standard"]
Gründüngungspflanzen als Bodenverbesserer und Mulch
Wenn Sie eine Fläche im vielleicht neu angelegten Garten haben, die Sie derzeit noch nicht bearbeiten wollen, bietet es sich an, darauf Gründüngungspflanzen zu ziehen. Säen Sie Phazelia, Senf oder Buchweizen ein. Diese Gründüngung können Sie später als Mulch nutzen.Ich hoffe Ihnen mit diesen Tipps und Empfehlungen zum Mulchen geholfen zu haben und wünsche Ihnen eine erfolgreiche Gartensaison.